Blue-Ocean-Strategie

Die Blue-Ocean-Strategie – Was wir aus der erfolgreichen Marketingstrategie für das Fundraising lernen können

Erfahren Sie mehr über die Blue-Ocean-Strategie und lernen Sie, wie sie die erfolgreiche Managementmethode anwenden können, um neue Spender*innen für Ihre Organisation zu gewinnen.

Was ist die Blue-Ocean-Strategie?

Die Blue-Ocean-Strategie wurde von C. Chan Kim und Renée Mauborgne entwickelt und erstmals 2005 in ihrem Buch „Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt“ (deutsche Übersetzung) veröffentlicht.

Die Strategie stammt aus dem strategischen Management und verfolgt das Ziel neue Märkte, die sogenannten Blauen Ozeane, zu erschließen um Konkurrenz zu vermeiden.

Red Oceans und Blue Oceans

Kim und Mauborge zufolge operieren die meisten Unternehmen in roten Ozeanen. Dort leisten sie sich harte Konkurrenzkämpfe mit einer Vielzahl an Konkurrenten. In den blauen Ozeanen können sie hingegen frei agieren, da dort wenig bis keine Konkurrenz existiert.

Am Anfang jeder Blue-Ocean-Strategie steht eine innovative Idee. Um von dem roten Ozean in den blauen Ozean zu gelagen, sollte dieses Produkt eine neue Zielgruppe ansprechen.

Was sind erfolgreiche Beispiele?

Ein Beispiel für dafür ist Cirque du Soleil. In den 1980er Jahren hat das Unternehmen das Konzept des traditionellen Zirkus revolutioniert und dabei eine völlig neue Zielgruppe erschlossen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zirkusshows richtet sich Circe du Soleil gezielt an Erwachsene, die sich normalerweise für Theater, Oper oder Ballett interessieren.

Für den Nonprofit-Sektor ist Comic Relief ein gutes Beispiel. Die britische Wohltätigkeitsorganisation hat im Jahr 1988 die Spendenaktion Red Nose Day ins Leben gerufen. An diesem Tag verkauft sie rote Clownsnasen und veranstaltet verschiedene Veranstaltungen wie Comedy-Auftritte und Benefizkonzerte, um Geld für verschiedene Hilfsprojekte zu sammeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Spendenkampagnen spricht Comic Relief Menschen auf eine humorvolle Art und Weise an und erreicht damit eine breite Masse an Menschen, angefangen bei Kindern.

Blue-Ocean-Strategie im Fundraising

Nun stellt sich die Frage, welche Vorteile die Blue-Ocean-Strategie für das Fundraising von Nonprofit-Organisationen bietet.

Zunächst befinden sich Nonprofit-Organisationen genauso wie For-Profit- Unternehmen in einem roten Ozean. Dort konkurrieren sie mit anderen gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Social Enterprises um eine immer knapper werdende Anzahl von Spender*innen. Obwohl sich die soziale Mission der Organisationen unterscheiden mag, bleiben die Angebote für Spender*innen oft gleich: Online-Spendenformulare, Online-Spendenaktionen etc.
Die Blue-Ocean-Strategie eröffnet einen Ausweg aus diesem Konkurrenzkampf und ermöglicht es durch neuartige Aktionen neue Zielgruppen zu erschließen. Blaue Ozeane sind jedoch nicht leicht zu identifizieren, gerade in ihrer Unentdecktheit liegt ihr Erfolgsgeheimnis. 

Den eigenen Blue Ocean finden

Mit den folgenden drei Schritten können Sie ihren Blauen Ozean finden:

  1. Identifizieren Sie die Zielgruppe, auf die alle anderen Organisationen in ihrem Themengebiet) abzielen. Als kirchliche Organisationen fragen sie sich z.B. welche Zielgruppe typischerweise von anderen kirchlichen Organisationen angesprochen wird. 
  2. Identifizieren Sie andere Personengruppen, die bisher nicht auf Ihrem Radar sind, aber möglicherweise Interesse an der Mission Ihrer Organisation hat. 
  3. Überlegen Sie, wie sie diese Zielgruppe erreichen können. Welche Kanäle und Kommunikationswege sind für sie relevant? Wie können Sie ihre Bedürfnisse, Wünsche und Interessen ansprechen?